>
 96049 Bamberg

Zirkuspädagogik

Leitbild BAG Zirkuspädagogik

Stand 09.10.2022

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik e.V. (BAG Zirkuspädagogik) ist ein Zusammenschluss von Menschen und Institutionen, die zirkuspädagogisch arbeiten.

Zirkuspädagogik fördert ausgewogen zirzensische Technik, künstlerische Besonderheit und individuelle Entwicklung. In einem geschützten Lernraum bieten Zirkuspädagog*innen einen Rahmen dafür, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene Freiheit sowie Selbstwirksamkeit erleben und dabei eigene Fähigkeiten entdecken und Grenzen wahrnehmen. Sie erfahren sowohl als Individuum als auch als Teil der Gruppe bzw. durch die Gruppe Unterstützung. Zirkuspädagogisches Training strebt in der Regel eine Präsentation vor Publikum an. Das Niveau erstreckt sich von spielerisch niederschwellig bis hochprofessionell.

Die BAG Zirkuspädagogik vernetzt zirkuspädagogisch arbeitende Menschen und Institutionen transparent und partizipativ nach demokratischen Grundprinzipien. Sie lebt durch die aktive Mitgestaltung und Teilhabe ihrer Mitglieder und setzt sich zum Ziel, sich kritisch mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen und Diskriminierung auseinanderzusetzen. Sie moderiert die unterschiedlichen Interessen der Mitgliedsgruppen und bietet hierfür eine Kommunikationsplattform.

Die BAG Zirkuspädagogik vertritt auf Bundesebene Zirkuspädagog*innen, die Landesarbeitsgemeinschaften Zirkuspädagogik, zirkuspädagogische Projekte und Organisationen sowie Weiterbildungsinstitutionen im Bereich Zirkuspädagogik, setzt sich für deren Belange ein und fördert deren gesellschaftliche Anerkennung als Teil kultureller Bildung.

Die BAG Zirkuspädagogik erstellt Leitlinien und Standards für die zirkuspädagogische Arbeit. Sie zertifiziert zirkuspädagogische Bildungsabschlüsse wie „Zirkuspädagog*in (BAG)“ und setzt sich für die Anerkennung zirkuspädagogischer Qualifizierungen ein.

Die BAG Zirkuspädagogik setzt sich für Schutz und Sicherheit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Zirkus und Zirkustraining ein. Sie fördert eine ganzheitlich orientierte Zirkuspädagogik sowie die Auseinandersetzung mit den Themen Inklusion, Bildung, Gesundheit, Sicherheit, Prävention/Kindeswohl und internationaler Austausch.

Die BAG unterstützt die Mitglieder bei der Erstellung von Schutzkonzepten und der Umsetzung von Sicherheitsrichtlinien.

Die BAG Zirkuspädagogik akquiriert Fördergelder, unterstützt damit bundesweit eine Vielzahl an Zirkusprojekten und setzt sich für Regelförderungen ein.

Die BAG Zirkuspädagogik stellt umfangreiche Informationen zum Thema Zirkuspädagogik (online) für Interessierte bereit. Sie führt regelmäßig Tagungen und Weiterbildungen durch.

Quelle: BAG Zirkuspädagogik

Trias der Zirkuspädagogik

Was ist Zirkuspädagogik?

Zirkuspädagogik ist die Lehre der Aneignung zirzensischer Techniken, die auf das Erleben individueller Förderung baut und eine Ausprägung künstlerischer Besonderheit anstrebt.

Zirkuspädagogische Prozesse zielen meist auf eine Inszenierung ab.

Im Zentrum zirkuspädagogischer Aktivität steht der Mensch mit seinen Ressourcen und Potentialen. Durch Technik lernt er angemessen auf körperliche Herausforderungen zu reagieren. In ihm selbst wird Kunst lebendig sofern dieser mit sich selbst und anderen in Verbindung steht.

Verbindung entwickelt sich durch eine wertschätzende Haltung, die achtsam die Balance sucht zwischen Neuem und Bewährtem, Risiko und Schutz, Konfrontation und Harmonie, Führung und Beteiligung, Präzision und Interpretation, Veränderung und Kontinuität, Herausforderung und Beständigkeit.

Zirkuspädagogik bringt Menschen in die Balance.

1) Aneignung zirzensischer Technik

… geschieht durch …

a) Beherrschung von Körper, Objekt und Raum

Entwicklung eines Körperbewußtseins

b) Berücksichtigung bewegungstechnischer Regeln

c) Beachtung körperlich und geistig-seelischen Fähigkeiten

d) Gewährleistung uneingeschränkter Sicherheit

2) Erleben individueller Förderung

… geschieht durch …

a) Partizipation am Inszenierungsprozess

• Feedback

• Reflexion

b) Aktivierung der Gruppe

3) Ausprägung künstlerischer Besonderheit

… geschieht durch …

a) Veränderung oder Interpretation einer sich zuvor angeeigneten Materie

b) Gestaltung von persönlichem Ausdruck (Farbe), Thematik und zur Verfügung stehenden Techniken (Form), Bewegungsabläufen (Rhythmus), so-wie Stimmigkeit einer Nummer (Harmonie)

4) Der Weg zur Aneignung zirzensischer Technik führt über die Vielfalt.

Durch das Erleben der Vielfalt an Zirkuskünsten und Lernstrategien wird die Technik zum individuellen Abenteuer.

5) Die technische Aneignung wird zur künstlerischen Besonderheit über Wagnis und Präsenz.

6) Wird der Mensch als Kunstwerk verstanden, gelingt dessen Förderung über die Wahrnehmung seiner Individualität.

Der Mensch erlebt individuelle Förderung, indem er sich selbst riskieren darf, sich selbst in seiner Einzigartigkeit, Unvollkommenheit und Fülle erfahren darf.

7) Der Weg zur Ausprägung künstlerischer Besonderheit führt über ästhetische Selbsterfahrung.

8) Die künstlerische Besonderheit prägt die Aneignung zirzensischer Technik durch die Ermöglichung von Kreativität.

9) Die Aneignung zirzensischer Technik wird zum konstruktiven Erlebnis durch die Kultivierung des Scheiterns.

Aneignungsprozesse bewegen sich zwischen Möglichem und Tatsächlichen.

Quelle: Michael Pigl, Jörg Breitweg

Wir wurden ins Bayerische Wertebündnis aufgenommen“

Landesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik e.V.

 96049 Bamberg

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis zu ermöglichen. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung